Heute startet die grösste Zigarettenstummel-Sammelaktion der Schweiz
Bern, 9. Mai 2023 – Heute beginnt die ehrgeizigste Sammelaktion der Schweiz: stop2drop startet seine zweite nationale Zigarettenstummel-Sammelaktion. Mit Hilfe von Freiwilligen, Schulen, Jugendtreffs und Umweltorganisationen, strebt die kleine NGO eine Million gesammelte Zigarettenstummel in zwei Wochen an. Vom 9. bis zum 23. Mai stehen schweizweit die verheerenden Umweltfolgen von Zigaretten-Littering im Mittelpunkt.
Rauchen und am Schluss die Zigi wegschnippen: So landen 75 % aller Zigarettenstummel nachlässig in der Natur statt richtig entsorgt zu werden. Das ist nicht nur das grösste Littering-Problem der Schweiz, sondern auch das akzeptierteste. Dabei gelangen durch die Stummel 7‘000 giftige Stoffe in das Grundwasser und gefährden Pflanzen,
Menschen und Tiere. „Mit der Aktion wollen wir in der Gesellschaft ein Umdenken anstossen und Leute motivieren, die Stummel korrekt zu entsorgen»,
sagt Markus Dick, Geschäftsführer von stop2drop.
1 Million Zigarettenstummel gegen Umweltverschmutzung
Die NGO stop2drop organisiert vom 9. bis zum 23. Mai 2023 zum zweiten Mal nach 2021 die Zigarettenstummel-Sammelaktion. Ob Rauchende, Nichtrauchende, als Gruppe oder
allein, alle können bei der Aktion mitmachen und zum Ziel von 1 Million gesammelter Zigarettenstummel beitragen. Gemeinsam wird so auf die schädlichen Auswirkungen von Zigaretten-Littering für die Umwelt aufmerksam gemacht. Am Ende der Aktion zieht stop2drop eine Bilanz der eingesandten Zigarettenstummel und präsentiert die Ergebnisse im Juni.
Schädlich für Mensch und Umwelt
Zigaretten-Littering ist ein gravierendes Problem. Die Filter sind aus Plastik und nicht biologisch abbaubar. Regen und Schnee lösen 7000 giftige Stoffe,
wie Nikotin und Schwermetalle aus den Zigarettenstummeln und vergiften unser Ökosystem. Die zurückbleibenden Zigarettenfilter zerfallen zu Mikroplastik und belasten noch jahrelang unsere Natur. Die Gemeinden in der Schweiz geben deshalb jährlich rund 52 Millionen Franken aus für die Beseitigung von Zigaretten-Littering.
Alles begann 2019 mit einer Schulklasse
2019 wollte eine 10. Schulklasse in Burgdorf (BE) ein Zeichen gegen Zigaretten-Littering setzen: Die Schüler:innen gründeten den Verein stop2drop und lancierten eine erfolgreiche Sammelaktion. Heute ist stop2drop eine unabhängige NGO, die Mitmach-Aktionen organisiert, um auf die verehrenden Umweltschäden von Zigaretten-Littering aufmerksam zu machen.
Gemeinsam mit einem starken Partnerschafts-Netzwerk findet die Aktion zum zweiten Mal statt. stop2drop ist Teil des Kinder- und Jugendprogramms
Free. Fair. Future. des Tabakpräventionsfonds und wird durch diesen finanziell unterstützt.
Ausgerüstet mit Wäscheklammer, Handschuhe und PET-Flasche können alle an der Mitmach-Aktion teilnehmen und Zigarettenstummel sammeln. (Bild: stop2drop) (Bild: stop2drop)
Bei der ersten Aktion 2021 wurden knapp 1 Millionen Stummel gesammelt. (Bild: Gabrieldesign)
Fakten zum Zigaretten-Littering
Zigaretten-Littering ist gemäss einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO die akzeptierteste Form von Littering. („Tobacco and its environmental impact: an overview“, WHO, 2017)
Gemäss der WHO landen jährlich weltweit 340 bis 680 Millionen Kilogramm Zigarettenstummel in der Umwelt. („Tobacco and its environmental impact: an overview“, WHO, 2017)
Zigarettenstummel enthalten über 7000 Giftstoffe – darunter insbesondere Schwermetalle und Nikotin. («Tobacco and its environmental impact: an overview», WHO, 2017)
Von 2012 bis 2021 registrierte Tox Info Suisse 2’876 Anfragen zu Kindern unter 6 Jahren, die sich Zigaretten oder Zigarettenstummel in den Mund gesteckt und/oder verschluckt hatten.
Gemäss einer Littering-Studie des Bundesamts für Umwelt von 2011 sind 66 % der weggeworfenen Gegenstände in der Schweiz Zigaretten. («Littering kostet», BAFU, 2011)
Jedes Jahr geben Gemeinden rund 52 Millionen CHF für die Beseitigung und Reinigung von Zigaretten-Littering aus. («Littering kostet», BAFU, 2011).
75 % der Zigarettenstummel landen achtlos auf dem Boden und in der Natur. (Patel et al in «Littered cigarette butts as a source of nicotine in urban waters», Roder Green et al, 2014)
Mikroplastik braucht über 1’000 Jahre, um sich in der Natur aufzulösen. («Occurrence, impact, toxicity, and degradation methods of microplastics in environment – a review», Kasmuri et al, 2022)